Neues aus dem Stipendiatenprogramm: Praktikum beim Institut für Nachhaltigkeit "Research Institute for Sustainability" (RIFS)

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Praktikum beim Institut für Nachhaltigkeit "Research Institute for Sustainability" (RIFS) vom 09.10.- 20.10.23

Vom 09.10.2023 - 20.10.2023 hat Jan-Leon Batke im Rahmen des Stipendiatenprogramms ein Praktikum beim RIFS in Potdam absolviert. Seine wertvollen Erfahrungen und Erlebnisse könnt Ihr in Jan-Leons Praktikumsbericht sowie auf den Fotos nacherleben. Viel Spaß dabei!

Ihr seid selbst Schülerin oder Schüler am JAG und habt selbst auch Interesse an einem Praktikum im Rahmen des Stipendiatenprogramms? Vielleicht interessiert Euch auch eine der bisher besuchten Forschungsstätten ebenfalls oder Ihr habt ein spezielles Wissenschaftsgebiet vor Augen. Dann meldet Euch in jedem Fall per E-Mail oder auch persönlich in der Schule bei Herrn van Hove. Näheres zum Programm lest Ihr hier.

Ich (Jan-Leon Batke) habe in der ersten Woche vor den Herbstferien und in der ersten Woche der Herbstferien (09.10.23 - 20.10.23) ein Praktikum beim RIFS in Potsdam absolviert.

Das RIFS beschäftigt sich mit "transformativer Nachhaltigkeitsforschung"und verfolgt dabei einen transformativen, transdisziplinären und Ko-kreativen Forschungsansatz. Es gibt mehrere Forschungsbereiche am RIFS, die zu den Themen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft forschen. Ich war im Bereich Energiewende und Gesellschaftlicher Wandel. Das RIFS bietet außerdem ein Fellow-Programm an und fördert damit die Vernetzung und den Austausch in der transformativen Nachhaltigkeitsforschung.

In dem Forschungsbereich "Energiewende und Gesellschaftlicher Wandel" war ich in der Forschungsgruppe von Frau Dr. Franziska Mey "Energiewende und Public Policy" tätig und habe dort zum aktuellen Projekt "BePart" mitgearbeitet. Außerdem konnte ich in zwei interessanten Webinars durch die Forschungsgruppe von Herr Prof. Dr. Rainer Quitzow "Geopolitik der Energie- und Industrietransformation" teilnehmen. Die Themen waren "Hydogen in the Nordics" und "The UK Hydrogen Strategy: A Partner for Europe?" dabei ging es um den Ausbau von Partnerschaften für eine Internationale Wasserstoff-Wirtschaft. Des Weiteren habe ich in den zwei Wochen durch die "Tuesdaytalks" – Vorträge (immer dienstags), meist von Fellows aus dem Fellow-Programm, weitere Einblicke in die Forschung zur Nachhaltigkeit in verschiedenen Bereichen bekommen.

An meinem ersten Tag der ersten Woche wurde ich von  Frau Dr. Franziska Mey empfangen und habe durch ihre Einführung in den Themen Bereich "Energiewende und gesellschaftlicher Wandel" die ersten Einblicke in vergangene und aktuelle Forschungsprojekte bekommen. Meine erste Tätigkeit war es, mich mit den Forschungsansätzen des RIFS auseinanderzusetzen. Danach habe ich mich dann mit dem Forschungsprojekt "BePart" beschäftigt, in dem es um die Bewertung der Partizipation von Bürgern und Kommunen an Energieprojekten wie z.B. Windparks, Solarparks und dem Netzausbau geht. Das ist wichtig, um den Ausbau von erneuerbaren Energien konfliktfrei und schnell umzusetzen. Ich habe dann im Verlauf der beiden Wochen zu Bürgerbeteiligungs-Prozessen an Windparks und den verschiedenen Formaten der Kommunikation, der finanziellen Beteiligung, der politischen Beteiligung und des Engagements in den Kommunen Recherche betrieben.

Dabei habe ich mich zuerst mit Bürgerwindparks in meiner Wohnumgebung (Ostfriesland) befasst und dann mit dem Bau von Windkraft-Anlagen (WKA) in Schleswig-Holstein und dem Anteil von Bürgerbeteiligung an diesen.

In den ersten Tagen habe ich außerdem die Mitglieder der Forschungsgruppe kennengelernt, durfte an Gruppen-Meetings teilnehmen und habe eine Führung durch das Institut bekommen. Dabei habe ich schnell gemerkt, dass im Institut viel Englisch gesprochen wird, denn z.B. alle Meetings waren auf Englisch.

Am Mittwoch meiner zweiten Praktikumswoche fand im Rahmen des BePart-Projekts ein Workshop statt. An diesem online-Workshop konnte ich auch teilnehmen. Der Workshop war transdisziplinär, das heißt, es waren nicht nur Wissenschaftler dabei, die sich mit dem Thema beschäftigen, sondern auch Stakeholder, die in den Bereichen praktisch arbeiten. (Mit Stakeholder bezeichnet man Interessensvertreter, Personen, die von einer Entscheidung oder Entwicklung oder Aktion direkt betroffen sind.)

Der Workshop diente dazu, Informationen von diesen Stakeholdern aus den Bereichen Wind, Solar und Netzausbau zur Bürgerbeteiligung zu bekommen.

Dadurch konnte ich auch gut feststellen, dass dieser Forschungsansatz sehr wichtig ist, weil ich viel Neues gehört habe, was ich in meiner Recherche nicht herausgefunden habe und wahrscheinlich auch nicht hätte finden können.

Außerdem konnte ich an interessanten Veranstaltungen teilnehmen: an zwei Webinaren und zwei „Tuesdaytalks“.

Die Webinare fanden am Donnerstag und Freitag in meiner ersten Praktikumswoche statt. Sie wurden veranstaltet von der Forschungsgruppe von Herrn Prof. Dr. Rainer Quitzow aus dem Forschungsbereich "Geopolitik der Energie- und Industrietransformation". Die Themen waren "Hydogen in the Nordics" und "The UK Hydrogen Strategy: A Partner for Europe?" Dabei ging es um den Ausbau von Partnerschaften für eine internationale Wasserstoff-Wirtschaft.

In dem Webinar "Hydrogen in the Nordics" waren aus den nordischen Ländern Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland Forscher dabei und haben ihre Sicht über die Herausforderungen, Nutzung und Vorgehensweisen im Hinblick auf die Entwicklung von Partnerschaften und einer nachhaltigen Wasserstoff-Wirtschaft in Europa und den nordischen Ländern geschildert.

Im Webinar "The UK Hydrogen Strategy: A Partner for Europe?" waren Experten aus dem Vereinigten Königreich, Deutschland und ein Experte aus dem Kabinett der EU-Kommission vertreten.

Die „Tuesdaytalks“ finden logischerweise immer dienstags statt. Es sind Vorträge, meist von Fellows aus dem Fellow-Programm, mit denen man weitere Einblicke in die Forschung zur Nachhaltigkeit in verschiedenen Bereichen bekommen kann. Dabei habe ich eben auch erfahren, was Fellows sind: Am Montag der zweiten Praktikumswoche hatte ich die Möglichkeit, mit Herrn Achim Maas, dem Leiter des Fellowship-Programms. zu sprechen, der mir die Funktionen und Möglichkeiten des Fellowship-Programms erklärt hat. Als Fellow muss man z.B. mindestens fünf Jahre Berufserfahrung mitbringen oder promoviert haben. Dann kann man als Fellow für eine bestimmte Zeit seine Forschungsarbeiten in den passenden Forschungsgruppen am RIFS realisieren und im besten Fall profitieren alle Beteiligten davon. Wenn man sich mal anschaut, aus wie vielen Ländern die Fellows stammen, bekommt man auch hier einen guten Eindruck in die internationale Zusammenarbeit. Und natürlich waren auch die Tuesdaytalks auf Englisch.

Im ersten der Tuesdaytalks ging es um die Nachhaltigkeit von Software, dabei ging es um die Vorteile von open-source- und free-Software im Gegensatz zur sogenannten proprietären Software, die von kommerziellen Anwendern stammt und für die man eine Lizenz braucht. In dem Vortrag habe ich weitere Perspektiven zur Nachhaltigkeitsforschung kennengelernt. Genau wie im Tuesdaytalk des zweiten Dienstags, in dem eine Künstlerin ihre Forschungsergebnisse zum Thema Wahrnehmung der Arktis vorgestellt hat.

An den letzten beiden Tagen habe ich dann eine Auswertung meiner Recherche gemacht und habe die Ergebnisse im Projekt in einem Meeting vorgestellt.

Das Praktikum war für mich sehr lehrreich.

Ich habe viele verschiedene Wissenschaftler:innen kennengelernt und ich habe einen ganz intensiven Einblick in ihre Arbeit und die Forschungsansätze an so einem Forschungsinstitut bekommen. Obwohl ich nur in zwei Forschungsbereichen und hauptsächlich nur an einem Forschungsprojekt gearbeitet habe, konnte ich viele verschiedene Einblicke in die Möglichkeiten und Arten der (Nachhaltigkeits-)Forschung bekommen.

Was ich außerdem gut fand, war, dass alles sehr transparent war und meine Interessen und Erwartungen Anklang gefunden haben.

Darüber hinaus waren die Mitglieder der Forschungsgruppe sehr freundlich und ich hatte viele interessante Gespräche.

Wegen der genannten Gründe lohnt sich meiner Meinung ein Praktikum am RIFS, denn es gibt viele Forschungsbereiche und Forschungsprojekte. Also falls man sich für Nachhaltigkeit und Forschung interessiert, ist für jeden etwas dabei.