07.03.2015: OZ berichtet über die Auftaktveranstaltung der Emder Vorschungstage

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Bildung Der Emder Felix Eckel berichtete bei den Forschungstagen über Reise mit der „Polarstern“

Der Vortrag des jungen Studenten vor gut 400Zuschauern in der Johannes-a-Lasco-Bibliothek war ein flammendes Plädoyer. Sein Weg sollte anderen Mut machen.

Emden - Auf der Fahrt von Las Palmas nach Bremerhaven hat es Klick gemacht. Zehn Tage lang dauerte die Reise für Felix Eckel. Zehn Tage war der junge Emder im Mai 2012 an Bord des Forschungsschiffs „Polarstern“.

Für den ehemaligen Schüler der Johannes-Althusius-Gymnasiums (JAG) in Emden war es die Eintrittskarte in die Welt des Wissens. Heute studiert er in Kiel. Am Dienstag kehrte er in seine Heimat zurück, um von seinem Weg zu erzählen. Er hielt ein flammendes Plädoyer für die Wissenschaft.

Anlass für Eckels Vortrag vor gut 400 Besuchern in der Johannes-a-Lasco-Bibliothek waren die 1. Emder Forschungstage seines früheren Gymnasiums (die OZ berichteten). Eckel sollte die Veranstaltungsreihe indirekt eröffnen. Nach der offiziellen Begrüßung durch Schulleiter Alexander Stracke und vor dem Vortrag des Hirnforschers Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth schilderte er in einem Kurzreferat seine Erlebnisse an Bord der „Polarstern“.

„Es gab keine Schranken“, sagte Eckel. Er zeigte Bilder aus den Laboren und erzählte von Experimenten mit Heliumballons, die die Forscher bis zu 35 Kilometer hoch aufsteigen ließen. Eckel war überall dabei, schaute den Wissenschaftlern über die Schulter, stellte Fragen.

„Eigentlich wollte ich ja Meteorologe werden“, sagte er. Dann habe er aber etwas viel besseres entdeckt: die Physik des Erdsystems. So heißt sein Studiengang an der Universität in Kiel. Er vereint Geophysik, Ozeanographie und Meteorologie. Plattentektonik, Beschaffenheit unseres Planeten, Meeresströmungen und das Wetter: „Alles hängt zusammen“, erzählte der Student in Emden mit leuchtenden Augen.

In der ersten Reihe der
A-Lasco-Bibliothek tippte Oliver Damm nach einer Viertelstunde nervös auf seine Uhr. Die Redezeit von Felix Eckel, der frei sprach, war längst überschritten. Der Nachwuchswissenschaftler verstand nur widerwillig, nickte dem Lehrer und Organisator der Forschungstage zu und kam - langsam - zum Ende. Dass er den Zeitplan des Abends ins Wanken gebracht hatte, dürfte der Lehrer ihm verziehen haben. Denn das Ziel der Rede hatte der frühere Schüler des JAG erreicht. Er sollte für das Stipendiatenprogramm anlässlich der Emder Forschungstage werben. Denn wie ihm im Mai 2012 sollen auch in diesem Jahr Jugendlichen der Jahrgänge zehn bis zwölf Türen in die Welt der Wissenschaft und Forschung geöffnet werden. Die „Polarstern“ ist wieder dabei. Aber auch viele weitere Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet. Wer Fragen hat oder unschlüssig ist, sollte das Gespräch mit Felix Eckel suchen. Der hat die Eintrittskarte in die Welt des Wissens schon gelöst.

Eine Säule der Emder Forschungstage des Johannes-Althusius-Gymnasiums ist ein Stipendiaten-Programm. Es soll interessierten Schülern der Jahrgänge zehn bis zwölf bei zweiwöchigen Aufenthalten während der Ferien in Universitäten, Forschungszentren und anderen Einrichtungen des In- und Auslandes praxisnahe und authentische Einblicke in Forschungsprozesse ermöglichen. Anreise, Unterbringung und Verpflegung werden von der Sparkasse Emden, den Stadtwerken Emden und der Weets-Gruppe finanziert, die das Gymnasium als Sponsoren gewann.

Quasi als Gegenleistung erwartet das JAG von den Stipendiaten schriftliche Berichte über ihre Tätigkeit. Außerdem sollen sie bei den jeweils nächsten Forschungstagen einen Vortrag darüber halten.

Für die jüngeren Schüler der Klassenstufen fünf bis neun organisiert das Gymnasium gemeinsam mit seinen Partnern „Junior-Forschungstage“, die Tagesausflüge und Experimentiertage beinhalten.